Werftbesichtigung der Jugend

Ein Bericht von David Bermejo

Der Duft von Maschinenöl und Metall liegt in der Luft. Dazwischen weht hin und wieder ein Lüftchen Seetang an der Nase vorbei. So nimmt man die Shiptec AG durch die Nase war, wenn man deren Werft in Luzern betritt.

Die Jugend des YCL durften am Freitag, 31. Mai 2019, unter der fachkundigen Führung von unserem YCL Mitglied Martin Eindiedler die Shiptec besichtigen. An Segeln wäre durchaus zu denken gewesen, denn die dafür notwendigen Windbewegungen waren auf dem Luzerner Seebecken unübersehbar. Doch mit der Star-SM war das Boot im YCL im wahrsten Sinne des Wortes bereits voll. Im Gegenzug erhielten wir die für uns einmalige Gelegenheit, Schiffsbau und -renovation in der Luzerner Werft hautnah zu erleben.

Martin stellte sein Ingenieurswissen unter Beweis und beantwortete nicht nur die Fragen der Junioren, sondern auch diejenigen der ebenso interessierten Eltern. Erstaunt erfuhren wir, dass die Shiptec nicht nur Ersatzmotorschrauben für jedes Schiff der Flotte auf Lager hält, sondern auch ganze Motorgruppen bereitstehen, um die Flotte in der intensiven Sommerzeit pausenlos im Einsatz zu halten und bei Bedarf Reparaturen umgehend wahrnehmen zu können. Nicht ganz überraschend konnten wir noch erraten, dass ein klassisches Dampfschiff ordentlich Brennstoff verbraucht. Doch dass die ca gleich schwere MS Diamant (ca. 400 Tonnen) lediglich einen Bruchteil davon benötigt, liess einen dann doch fast sprachlos. Nicht weniger eindrücklich war die im Trockendock befindliche Stadt Luzern, welche im Innern fast nicht mehr wiederzuerkennen war und dennoch Anmut und Stolz ausstrahlte. Wohl als mittelgrosses Unterfangen kann man den aktuellen Ausbau der Brennkessel bezeichnen. Die Brennkessel sind nämlich derart gross, dass der gesamte darüber liegende Schiffsaufbau herausgeschnitten wird, um die Brennkessel heraushiefen zu können. Die neuen Brennkessel werden nicht nur den Brennstoffverbrauch erheblich verringern, sondern auch die nötige Sicherheit wiederherstellen – es will ja niemand herausfliegende Nieten erleben. Schliesslich durften wir mit Martin das Dampfschiff von aussen betrachten und bestaunen, wie ein Dampfschiff von unten, sozusagen vom Kiel aus wirkt. Nun, es wirkt noch viel grösser und mächtiger. Da kommt mir als Trainer gleich meine eigene Opti-Zeit in den Sinn – da hatte man mit seiner Nussschale dann doch ein bisschen Respekt vor den Riesendampfern.

Vielen Dank an Martin und die Shiptec AG für die spannende Führung.